Das größte und schönste Heimatmuseum im Spessart ist das Spessartmuseum in Lohr. Es hat an allen Wochentagen außer Montag geöffnet und der Eintrittspreis von 3 € für einen Erwachsenen ist ausgesprochen moderat. In den Oster-, Pfingst- und Sommerferien gibt es ein Programm für Kinder ab 6 Jahren.
Seit dem 11. Jhd. gibt es Glashütten im Spessart. Anfangs konnte man die Verunreinigung der Ausgangsmaterialien nicht entfernen. Daher ist das Glas grün gefärbt. Erst im 17. und 18. Jahrhundet lernten die Glasmacher, reines farbloses Glas herzustellen bzw. dem Glas eine gewünschte Farbe zu geben.
Im 18. Jahrhundert gab es eine Kooperation zwischen den Glashütten in Weibersbrunn und Rechtenbach und der Kurmainzischen Spiegelmanufaktur Lohr. Lohrer Spiegel wurden damals in alle Welt exportiert. Ganz links der sogenannte Schneewitchenspiegel.
Im 19. Jahrhundert stand in Einsiedel im Hafenlohrtal eine hochmoderne Glashütte mit 14 Wohnhäusern und ca. 50 Mitarbeitern, einer eigenen Schule für deren Kinder und einer Kirche. Nach ihrem Eigentümer Karl Thomas zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg wurde sie Karlshütte genannt. Leider häufte die Hütte trotz guter Absätze nur Verluste an. Sie wurde deshalb 1889 wieder geschlossen.
Jagd und Wilderei gehörten immer zusammen und werden so auch im Spessartmuseum Lohr gezeigt. Zum einen ist da Lothar Franz von Schönborn, der im Winter gegen die Kälte so dick angezogen war, dass er sich kaum bewegen konnte und buchstäblich zu Jagen getragen werden musste. Und zum anderen das Kreuz an der Stelle, an der der damals bekannteste und bis heute verehrte Wilderer Johann Adam Hasenstab von dem Jäger Sator hinterrücks erschossen wurde.
Im Eingangsbereich: Ladengeschäft der Fam. Göpfert in der Hauptstraße. Das letzte Familienmitglied Franz Göpfert starb 1986. Bis dahin wurde auch die alte Küche benutzt.
Großvater von Franz Göpfert war der Sendelbacher Lehrer Friedrich Göpfert. Daher ist die Geschichte der Familie Göpfert auch Thema im Schulmuseum im Lohrer Stadtteil Sendelbach. Dort sind nicht nur Fotos der Familie, sondern auch sehr aufwändig gefertigtes Modell des Göpfertladens zu sehen.
Wie in vielen Heimatmuseen sind auch im Sessartmuseum in Lohr einige alte Handwerksbetriebe aus der Zeit um 1900 vollständig aufgebaut: Wagner, Drechsler, Schmied und Töpfer.
Die Ausgestellten Töpfereiwaren stammen überwiegend aus Hafenlohr.