Eisenhammer Hasloch

Der Eisenhammer Hasloch

Von der Markuskapelle aus zu Fuß in wenigen Gehminuten erreichbar liegt ein absolutes Highlight: der einzige im Spessart und weit darüber hinaus noch betriebsbereite Eisenhammer Hasloch. Im Jahr 1779 war er gegründet worden. Ihm ist ein Museum angegliedert und für Gruppen zündet der angestellte Schmied ein Feuer in seiner Esse an und setzt den Hammer in Bewegung.

Eigentümer des Hammers ist eine Stiftung, die die gesamte Anlage mit großem Aufwand und Engagement unterhält. In dem weitgehend originalgetreu erhaltenen Gebäude wurde unten gearbeitet, oben wohnten die Hammerschmiede.

Auf der Rückseite wurde das Wasser zugeführt und dort arbeiteten auch die Wasserräder, die die Hämmer im Inneren angetrieben haben.

Im Inneren musste in den letzten Jahren vieles repariert und umgebaut werden. Die Bilder unten stammen aus verschiedenen Jahren. Der Hammer ist immer wieder einen Besuch wert.

Aktuell sind wohl beide Hämmer einsatzbereit.

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Gegen eine Gebühr von 50,- € gibt es eine Vorführung.

Hier Modelle verschiedener Hammertypen aus dem angeschlossenen Museum.

Treffen der Rennofenbauer am Eisenhammer Hasloch

Für den 13. bis 15. Juli 2023 fand an dem Eisenhammer ein besonderes Event statt: Der Hammerherr Walter Kurtz hatte Teams aus ganz Europa eingeladen, um Eisen mit Hilfe von Rennöfen aus Eisenerz zu gewinnen. Diese Technik wurde vor ca. 3000 Jahren in Mitteleuropa eingeführt und dann bis zum ausgehenden Mittelalter angewandt.

Sand, Lehm, Ziegelsteine, Sägemehl und Stroh zum Bauen der Öfen war vorhanden, ebenso Erz und Holzkohle. Die meisten Teams haben das vorhandene Erz mit Hämmern noch weiter zerkleinert, manche haben es auch noch geröstet (drittes Bild unten).

Am Donnerstag wurde eifrig gebaut. Teilweise wurden die Öfen vollständig aus Lehm gebaut, teilweise wurden aber auch Ziegelsteine verwendet. Auch bei der Belüftung gingen die Teams unterschiedliche Wege: manche kamen mit einer Zufuhr aus, andere schlossen 3 Schläuche an.
War der Ofen fertig gebaut, wurde im Inneren ein Holzfeuer entzündet, um den Lehm zu trocknen.

Freitag und Samstag waren dann der Eisenproduktion gewidmet. Die Öfen wurden abwechselnd mit einer Schicht Eisenerz und einer Schicht Holzkohle befülllt und in dieser Reihenfolge wurde auch immer wieder nachgelegt. Wichtig ist die ständige Luftzufuhr. Nur so lassen sich die nötigen gut 1200° im Ofen erreichen. Fast alle Teams verwendeten dazu elektrische Gebläse. Der Einsatz eines Blasebalges funktioniert natürlich auch. Nur dauert dann die Eisenprokution etwas länger.

Kurz bevor der Ofen geöffnet bzw. abgerissen wird, wird Schlacke abgelassen.

Nach dem Abriss des Ofens entscheidet sich dann, ob sich die Mühe gelohnt hat. Hier ist ein prächtiger Eisenklumpen entstanden: die Luppe. Diese wird herausgehoben und dann mit einem großen Hammer verdichtet. Danach kann sie weiterverabeitet werden.