Dammbach: die Geishöhe
Vom Ort Dammbach zur Geishöhe gibt es einen Wanderweg: den Alten Schulweg. Er entspricht dem Weg, den die Kinder der Geishöhe über Jahrhunderte täglich zurücklegen mussten. Ca. 300 Höhenmeter müssen überwunden werden. Starten kann man am Maria-Stern-Platz und folgt von da aus der Markierung des Spessartprojektes bzw. der Beschilderung. Gleich zu Beginn kommt man an dem Brückenstein über den Dammbach vorbei. Der Dammbach führt auf dem Bild gerade Hochwasser.
Und schon in Sichtweite ist für Kinder das nächste Highlight. Der Bürgermeister hat vor der Anschaffung die Prospekte an die Grundschule gegeben und die Kinder gebeten, sich auszusuchen, was sie denn möchten. Natürlich haben die Kinder das teuerste und beste ausgesucht. Der Gemeinderat hat etwas geschluckt, als ihm die Kosten genannt wurden, hat aber dann doch ja gesagt.
Während der erste Teil des Alten Schulweges einem normalen Wanderweg entspricht, ist der 2. Teil umso spektakulärer. Er führt an einem der größten Blockmeere des Spessarts und mehreren Quellen vorbei. Gerade bei trübem nebligem Wetter zeigt er etwas von der Wildheit, die man sonst im Spessart vergeblich sucht. Der Weg ist teilweise mit großen Steinplatten befestigt. Von den vielen Wanderern sind sie glattgetreten und bei feuchter Witterung auch etwas rutschig.
Mit 521 m über dem Meeresspiegel ist die Geishöhe die höchste dauernd bewohnte Siedlung im Spessart. Zum Vergleich: Der Geiersberg, die höchste Erhebung im Spessart, ist 586 m hoch. Die Siedlung besteht aus insgesamt 7 Gehöften, darunter auch einem Gasthof.
Auf den Bildern unten sieht man sehr schön die Flurstreifen, die zu jeden Gehöft gehören. Zu Beginn des 18. Jhds wurde die Rodungsinsel planmäßig angelegt. Unter welchen Umständen das geschah ist allerdings unbekannt.
Hinter den beiden Bildern oben ist ein sphärisches (links) und ein zylindrisches (rechts) Panorama hinterlegt. Bei ersterem wird das Bild in eine Kugel projeziert, dadurch sind nur die Bildteile korrekt dargestellt, die sich in der Bildmitte befinden. Dafür kann man sich auch die Situation ganz oben oder ganz unten ansehen.
Wahrzeichen der Geishöhe ist ein Aussichtsturm: der Ludwig-Keller-Turm. Der Turm ist ein Beispiel für kreatives Geldausgeben: Die Nationalsozialisten schalteten ab 1933 alle Vereine gleich und konfiszierten auch deren Vermögen. Wenigstens letzteres wollte der damalige Spessartbund verhindern und suchte eine Möglichkeit, das vorhandene Geld schnellstmöglich auszugeben. Das Ergebnis kann man heute noch bewundern und besteigen.
Und hier noch einige Winterbilder (Januar 2024) von der Geishöhe:
Bei klarer Sicht sieht man im Hintergrund die Skyline von Frankfurt. Damit man sie auch auf dem Bild unten sehen kann, ist es besonders groß hinterlegt und wird auch so angezeigt.
Man kennt das vom Fernsehen: wenn der Bauer eine Frau sucht, dann räumt er vor deren erstem Besuch den Hof auf. All seine Schätze, die sie nicht sehen soll oder die sie stören könnten, lagert er dann irgendwo außer Sichtweite auf einem Acker in der freien Natur. Er darf das, so sagt er. Er sei ja schließlich ein privilegierter Bauer.
Dammbach: der Oberschnorrhof
Das Gebiet um den Oberschnorrhof mit seinen artenreichen Magerrasenflächen und der weiten Aussicht gehört zum schönsten Gebieten des Spessart und gut essen kann man in der dortigen Gaststätte auch.
Es gibt hier große Magerrasen- und Heideflächen. Der Bund hat sie als Ausgleichsflächen für den Autobahnbau gekauft und sollte sie wohl auf pflanzen- und insektenfreundliche Art pflegen.
Auch Anfang November (2016) ist der Magerrasen – wenn er nicht kurz vorher gemulcht wurde – noch voller Blüten und Pilze:
Der Landwirt, der hier seine Felder bestellt, lässt auch der Natur noch ihren Raum (Anfang Juni 2018)
Die Madonna vom Oberschnorrhof
Ihre Geschichte kann man in der Beschreibung rechts nachlesen. (Quelle: Spessartprojekt, Kulturweg Dammbach, Station 5)
Weil es Zuschüsse der EU gab, wurde am Oberschnorrhof von der Gemeinde Dammbach ein barrierefreier Rundweg unter dem Motto „Nähe und Weite“ eingerichtet. Wie das gemeint ist, sieht man gut, wenn man auf der Bank in der letzten und größten Plattform sitzt: in der Nähe die schöne Sandsteinmauer und weit weg der Spessart.
Dammbach: der Neuhammer
Der Neuhammer war einer von drei Eisenhämmern, die im 19. Jhd in der Nähe des Zusammenflusses von Dammbach und Elsava lagen. Zuletzt wurde er als Sägewerk genutzt. Vor Jahren habe ich vorgeschlagen, ein Freilandmuseum unter Einbeziehung des benachbarten Höllhammers und des Neuhammers anzulegen. Von der Politik hat sich da aber niemand engagiert und so wurde u.a. ein Eichenzentrum (siehe die Seite www.eichenzentrum.eu) beschlossen.
Im Dammbachtal wurden an vielen Stellen Hangterrassen angelegt, um Ackerbau betreiben zu können. Meist sind sie heute von Wald überwachsen. Das Bild oben zeigt sehr schön solche Ackerbauterrassen.
Dammbach: der Hunsrückhof
Das Hofgut liegt weit abseits von Dammbach am Eselsweg. Dieser war im Mittelalter eine bedeutende Nord-Süd-Handelsstraße durch den Spessart. Heute ist es ein gut ausgeschilderter Fernwanderweg. Ursprünglich führte er durch das Hofgut hindurch. Nachdem aber die dort betriebene Gaststätte geschlossen worden war, empfanden die Bewohner die Wanderer zunehmend lästig. Deswegen wurde der Weg vor einigen Jahren verlegt und führt nun oberhalb der Häuser vorbei.
Links und Empfehlungen
Kulturwege des Spessartprojektes: Zwischen Scharstein und Geishöhe
Kartenausschnitt in neuem Tab
In der Nähe: Dammbach, Dammbachtal, Elsavatal
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