Burg und Stadt Freudenberg liegen am südlichen Mainviereck und damit am südlichen Rand des Spessart. 30 hochwertige Fotos zeigen die historische Altstadt, die beeindruckende Burgruine und die modern gestaltete Mainpromenade.
Freudenberg: die mittelalterliche Altstadt
Die mittelalterliche Altstadt entstand auf einem schmalen Streifen unterhalb der Burg. Innerhalb der Stadtmauern war Platz knapp. Daher die engen Gassen und die dichte Bebauung.
In Richtung Wertheim entwickelte sich eine Vorstadt mit einer deutlich lockereren Bebauung (Bild 3).
Die Altstadt innerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern steht heute komplett unter Denkmalschutz. Neben der Enge litten die Bewohner besonders unter dem Mainhochwasser. Heute ist es der Verkehr, der die Bewohner und auch die Besucher besonders an der Hauptstraße belastet. Ein aufwändiger Hochwasserschutz wurde inzwischen angelegt (siehe unten).
Wenn man aus dem bayerischen Spessart kommend über die Brücke nach Freudenberg fährt, wird einem sofort klar, dass man jetzt in Baden Württemberg ist. Im Gegensatz zu Bayern erlaubt BW seinen Gemeinden großzügig, sich mit automatischen Radarkontrollen ein Taschengeld zu verdienen. Gefühlt jeder zweite Ort besitzt in diesem schönen Bundesland eine solche Säule und verdient wohl gut daran.
Andererseits: die Durchgangsstraße ist tagsüber selten so leer wie auf dem Foto. Insbesondere der LKW-Verkehr ist eine starke Belastung und die Beschränkung auf Tempo 30 ist sicher gerechtfertigt.
Freudenberg: Mainpromenade und Hochwasserschutz
Freudenberg ist mit seiner problematischen Lage nicht alleine. Auch in Rothenfels und Stadtprozelten ist die Situation ähnlich: Eine Burg auf einem Bergsporn und darunter in sehr beengter und hochwasserbedrohter Lage eine kleine Stadt, die heute unter dem Durchgangsverkehr massiv leidet.
In Rothenfels wurde eine Umgehungsstraße auf der stillgelegten Bahntrasse gebaut und diese gleichzeitig zum Hochwasserschutz umgebaut. Dadurch ist die Hauptstraße weitgehend verkehrsfrei. Die Stadt blühte auf.
Freudenberg hätte genug Platz für eine Umgehungsstraße gehabt. Hier hat man sich aber bewusst für eine Mainpromenade ohne Durchgangsverkehr entschieden. Den hat man im Ort behalten. Ob das ein Fehler war, mag jeder für sich entscheiden. Das Mainufer hat auf jeden Fall durch den Hochwasserschutz jede Natürlichkeit verloren. Mit den grauen Pfosten auf den Bildern unten lässt sich bei besonders starkem Hochwasser der Damm noch weiter erhöhen.
Stadtprozelten konnte sich lange nicht zwischen den beiden Alternativen entscheiden. Bei einem Bürgerentscheid stimmten dann die Bürger mit 3 Stimmen Mehrheit für eine Umgehungsstraße. Die ist derzeit in Planung.
Die Freudenburg / Burg Freudenberg
Wie die meisten Burgen begann auch bei der Freudenburg der Bau im 12. Jhd. Sie wurde immer weiter ausgebaut, bis sie dann im 16. Jhd. erobert wurde. Danach verfiel sie langsam.
Einige Jahrzehnte wurden im Kanonenturm die Freudenberger Hexen eingesperrt, bis sie schließlich verbrannt wurden. Ca. 150 sollen es insgesamt gewesen sein. Daher der Name Hexenturm.
Charakteristisch ist der große Bergfried, ein sogenannter Butterfassturm: In drei Bauabschnitten wurde er errichtet. Bei jedem Bauabschnitt wurde die Kantenlänge ein Stück verkleinert. Bauen war halt schon immer teuer.
Natürlich ist eine solche Burg ein Touristenmagnet und auch die unvermeidlichen Burgfestspiele hinterlassen ihre Spuren. Dafür ist aber die gesamte Anlage in einem außerordentlich gepflegten Zustand.
Zum Schluss ein Blick vom Burgweg über den Main in Richtung Spessart. Im Vordergrund Rathaus und Kirchturm.
Links und Empfehlungen
Kulturwege des Spessartprojektes: –
Kartenausschnitt in neuem Tab
In der Nähe: Die Kollenburg, Wertheim, Miltenberg
Auf der Seite Burgen im und am Spessart gibt es einen Überblick über die beeindruckensten Burganlagen im und am Spessart.