Der Name Weinbau- und Heimatmuseum Klingenberg ist nicht ganz zutreffend: Der Weinbau spielt in dem außerordentlich vielseitigen Museum keine dominierende Rolle. In einer ehemaligen Brauerei werden über 4 Stockwerke praktisch alle Aspekte des Lebens im 19. und frühen 20. Jahrhundert gezeigt. Die Bilder unten zeigen nur einen kleinen Teil.
Bergbau als Quelle des Klingenberger Reichtums im 19. Jhd.
Eine besondere Rolle spielte der einzigartig feine Klingenberger Ton. Er machte Klingenberg im 19. Jahrhundert zeitweise unermesslich reich. So reich, dass das Geld gar nicht ausgegeben werden konnte, sondern als Bürgergeld an die Einwohner ausgezahlt wurde. Im Museum ist ein ehemaliger Stollen nachgebaut.
Manche kritisieren, dass die Farben meiner Bilder deutlich intensiver sind als es der Realität entspricht. Es sind halt Bilder und die Farben gefallen mir. Und objektiv ist ein Foto sowieso nie. Alleine durch den gewählten Ausschnitt manipuliert der Fotograf. Das erste Bild zeigt eine junge Mutter mit ihrem Baby. Das zweite Bild zeigt eine junge Klingenberger Frau, die an ihrer Aussteuer arbeitet.
Weinbau im Heimatmuseum Klingenberg
Eine weitere wichtige Erwerbsquelle Klingenbergs war und ist der Weinbau.
Klingenberg liegt ja am Main. Bis in die Mitte des 20. Jhds. spielte auf Main und Rhein die Flößerei eine große Rolle. Leichte Kiefern- und Fichtenstämme wurden miteinander verbunden und dann obendrauf noch einige schwere Eichenstämme gelegt. Dann trieb die Konstruktion den Fluss hinab bis nach Holland. Mit Stangen versuchte die Mannschaft zu verhindern, dass das Floß irgendwo hängenblieb.
Schiffahrt auf dem Main im Heimatmuseum Klingenberg
Wohl kein Museum am Main kommt ohne Mainkuh (Määkuh) aus. Hier gibt es nicht nur ein Modell dieses Kettenschleppers, sondern auch gleich das eines ganzen Schleppzuges.
Im Ausschnitt links sieht man im Hintergrund die Badeanstalt. Frauen- und Männerbereich sind strickt getrennt. Wie bei den Muslimen heute noch. In 100 Jahren werden die auch anders denken.
Der letzte erhaltene Rumpf eines solchen Kettenschleppers liegt im Industriegebiet von Nilkheim nahe am Main und rostet dort vor sich hin.
Schule und Berufe im Heimatmuseum Klingenberg
Das Klassenzimmer aus der Zeit 1900 bis 1960. Der beleuchtete Globus auf dem Lehrerpult passt nicht ganz. Wer sich für das Thema Schule interessiert, dem sei das Lohrer Schulmuseum empfohlen. Es bietet eine überwältigende Fülle an Material und ist auch an mehreren Tagen in der Woche geöffnet.
Selbstverständlich gab es in einer Stadt wie Klingenberg vor 100 Jahren die damals üblichen Berufsfelder : Handwerker, Landwirt, Händler und Apotheker.
Links das Inventar des ehemaligen Gemischtwarenladens J. J. Adrian, rechts ein Teil der Ausstattung der alten Schwanenapotheke.
Weitere Informationen über Öffnungszeiten und Führungen für Klassen und Gruppen auf der Web-Seite des Weinbau- und Heimatmuseums Klingenberg.