Von der Innenstadt bietet sich ein etwa einstündiger Rundweg an. Man geht die Hauptstraße nach oben (also weg von der Stadtpfarrkircht), überquert dann die breit ausgebaute Umgehungsstraße und dann in gleicher Richtung weiter den Berg hoch. Vorbei an Kreuzwegstationen kommt man zur Valentinuskapelle. von dort folgt man der Fahrweg weiter, bis man rechterhand in die Klapper abbiegt. Durch diese kommt man dann wieder zum Stadtgebiet.
Die Valentinuskapelle bei Lohr
Am Rand der Altstadt auf dem Valentinusberg befindet sich die Valentinuskapelle, geweiht den Heiligen Valentin (Mitte des Altares), Sebastian (links) und Rochus (rechts). Alle drei werden als Helfer bei Krankheiten angerufen.
Im Jahre 1666 hatten die Lohrer gelobt, alljährlich am 16. August zu Ehren des Hl. Rochus in einer Prozession auf den Berg zu ziehen, wenn die Stadt vor der drohenden Pest bewahrt würde. Tatsächlich blieb Lohr damals von der Pest verschont. Bis heute ist der Rochustag (16. August) ein örtlicher Feiertag, an dem alteingesessene Geschäfte, aber auch die Stadtverwaltung zumindest am Vormittag geschlossen haben. Nur an diesem Tag ist die Kapelle zum vormittäglichen Gottesdienst und nachmittags nochmal zu einer Andacht geöffnet.
Die Klapper
Gut 10 Gehminuten von der Lohrer Innenstadt ist man in der Klapper in einer völlig anderen Welt. Es handelt sich dabei nicht um eine von einem Gewässer geschaffene Schlucht, sondern um einen Hohlweg. Im Mittelalter verliefen die Fernstraßen auf den Hochflächen des Spessart. Auf dem Weg ins Tal entstanden dann derartige Hohlwege. Teilweise waren es wohl die eisenbeschlagenen Räder der mittelalterlichen Fuhrwerke, teilweise hat man sie aber auch ausgegraben.
Wallfahrtsort Mariabuchen bei Lohr
Mariabuchen ist ein vielbesuchter Marienwallfahrtsort etwas außerhalb des Lohrer Stadtteils Sendelbach. Die Gründungslegende ähnelt der von vergleichbaren Orten wie Hessenthal oder Kälberau: Auf wundersame Weise wird eine Holzfigur gefunden, die Wunder bewirken kann. Dann wird eine Kapelle gebaut, die schnell zu klein ist. Mit dem Bau der heutigen Kirche wurde Ende des 17. Jhd. begonnen, 1725 war sie fertiggestellt. Ursprünglich war das zugehörige Kloster von Kapuzinern besetzt. Heute sind dort polnische Patres.
Die Gründungslegende lautete etwas ausführlicher folgendermaßen: Ein frommer Hirte schnitzt eine Marienfigur und stellt diese nahe an einem Weg in eine Baumhöhle. Die Figur gerät später in Vergessenheit, die Baumhöhle ist zugewachsen. Dann beobachtete man, dass Juden nicht direkt an dem Baum vorbeigehen können. Wie von einer unsichtbaren Hand werden sie abgehalten und müssen in einem Bogen um den Baum herumgehen. Einer ärgerte sich darüber so sehr, dass er ein Messer nahm und in den Baum hineingestochen hat. Als er das Messer wieder herauszug, war es blutig. So wurde die Figur wiedergefunden und ab da auch verehrt. In der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde dann aus dem Juden ein Ungläubiger gemacht.
Links und Empfehlungen
Kulturwege des Spessartprojektes: Lohr 1: Wombach/Rodenbach – Multitalent Waldarbeiter | Lohr 3: Lohrer Wasserweg
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