Das Schifffahrts- und Schiffbaumuseum Wörth am Main ist in der ehemaligen Kirche untergebracht. Wegen häufiger katastrophaler Überschwemmungen wurde eine Nachfolgerin auf höhergelegenem Gelände errichtet und die alte Kirche wurde profanisiert. Sie diente dann als Lagerhalle, bis das Gebäude von der Stadt Wörth gekauft und zu einem Museum umgebaut wurde.
Im schön und aufwändig restaurierten Kircheninneren wurden Stahlemporen eingezogen, um mehr Ausstellungsfläche zu gewinnen.
Das Schifffahrts- und Schiffbaumuseum Wörth zeigt viele verschiedene Aspekte von Schiffbau und Schifffahrt. Beispiele:
Blick von Erlenbach aus auf Wörth. Zwischen Stadtmauer und Main liegen die Schiffbauplätze. Hier wurden Holzschiffe gebaut. Zum Bau von Eisenschiffen erfolgte ein Umzug auf die Erlenbacher Seite. Die Werft gibt es dort heute noch.
Im Vordergrund zwei Schiffe, die von Pferden flussaufwärts gezogen werden.
Das Modell im Vordergrund zeigt zwei Möglichkeiten, wie Holzschiffe beplankt werden konnten: Entweder wurden die Planken auf Stoß angebracht. Dann musste aufwändig abgedichtet werden. Oder die Planken überlappten sich. Dann war der Holzverbrauch höher. Im Hintergrund Werkzeuge, die beim Holzschiffbau eingesetzt wurden.
Ein Schwerpunkt der Ausstellung sind die vielen aufwändig gefertigten Schiffsmodelle.
Links der Wohnbereich eines modernen Motorschiffs, rechts ein echter Leitstand.
Das eindrucksvollste Modell ist sicher das der Mainkuh (Meekuh, Määkuh). Es handelt sich dabei um ein Kettenschleppschiff. Mit Hilfe einer Dampfmaschine hangelte sich das Schiff an einer im Main liegenden Ketten entlang und zog dabei 5 bis 10 Frachtkähne. 8 solcher Kettenschlepper arbeiteten um 1900 auf dem Main zwischen Aschaffenburg und Bamberg.
Als in den 1930er Jahren der Main zur Schiffahrtsstraße mit Schleusen ausgebaut wurde, endete das Zeitalter der Kettenschlepper nach ca. 50 Jahren.
Der letzte erhaltene Rumpf eines Kettenschleppers
Von einer der Mainkühe liegt der Rumpf im Industriegebiet von Nilkheim. Irgendwann wird er entweden restauriert oder aber verschrottet. Am Main ist er das letzte Relikt aus dieser Technikepoche.
Woher kommt der Name Mainkuh? Nun, wenn sie tutend vorbeifuhr, erinnerte das an die Geräuschkulisse in einem Kuhstall: das Scheppern der Ketten und die Rufe der Kühe.
Das Schifffahrts- und Schiffbaumuseum Wörth ist Samstags und Sonntags von 14 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen auf der Seite des Museums. Eine ausführliche Beschreibung liefert auch Wikipedia.