Gemünden: die Altstadt
Nähert man sich Gemünden von der Mainseite, sieht man die Stadtmauer und die aufgesetzten Häuser. Man erwartet dahinter einen mittelalterliche Stadtkern. Den gibt es aber nicht mehr. Wegen seiner exponierten Lage als Eisenbahnknoten wurde Gemünden noch in den letzten Kriegswochen angegriffen und weitgehend zerstört. Die Häuser und auch die Kirche stammen aus den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts.
Das letzte Bild zeigt den Rongarzgarten. Diesen hatte ein Arzt und Apotheker nach italienischem Vorbild anlegen lassen.
Das Huttenschloss in Gemünden
Das Huttenschloss ist relativ jung. Im Jahr 1711 wurde es an der alten Saalebrücke als Amtssitz errichtet. Es beherbergt heute verschiedene Museen.
Übrigens: Die Sinn mündet in die Saale und ca. 500 m weiter mündet dann die Saale in den Main. Dass die Sinn direkt in den Main mündet, ist ein oft erzähltes Märchen.
Die Scherenburg
Sie wurde im 13. Jhd von der Grafen von Rieneck erbaut. 1469 ging sie in das Eigentum des Bistums Würzburg über. Fürstbischof war damals ein Rudolf von Scherenberg. Von dem bekam sie ihren Namen. Sie diente bis ins 18. Jhd als Verwaltungssitz und Amtskeller. Danach verfiel sie. Heute ist sie im Eigentum der Stadt Gemünden. Für die jährlichen Burgfestspiele werden derzeit (2022) eine feste überdachte Tribüne und diverse Nebengebäude erricht.
Ausflugsziele in der Nähe von Gemünden
Wenige km von Gemünden liegen 3 herausragend Ausflugsziele.
Ruine Schönrain
Auf der linken Mainseite liegt zwischen Hofstetten und Steinbach hoch oben auf einem Bergsporn die Ruine Schönrain. Es gibt einen Parkplatz an der Straße, von wo man auf einer Forststraße stetig ansteigend nach knapp 2 km das Ziel erreicht.
Schönrain war seit dem 11. Jhd. ein Benediktinerkloster und wurde im Bauernkrieg 1525 teilweise zerstört. Graf Phillip III. von Rieneck ließ es als Schloss aufwändig wieder aufbauen. Es was dann 15 Jahre lang Witwensitz der letzten Rienecker Gräfin. Danach war das Schloss Amtssitz und königlich bayerisches Forstamt. 1818 wurde das Forstamt nach Massenbuch verlagert und alles Brauchbare wurde weggeschafft, einschließlich dem Dachstuhl. Seitdem ist es eine Ruine.
Kloster Schönau im Saaletal
Wenige km von Gemünden entfernt liegt Kloster Schönau. Ursprünglich war es ein Frauenkloster und diente vor allem dazu, unverheiratete Töchter der Grafen von Rieneck zu versorgen. Im Jahr 1564 musste das Kloster aufgegeben werden: Im Bauernkrieg wurde es stark beschädigt und die Rienecker Grafen waren ausgestorben, es fehlte also sowohl die Sponsoren als auch an Nachwucht. Von diesem Kloster ist heute praktisch nichts mehr vorhanden.
Ab 1699 begann der Wiederaufbau und die Besiedelung durch Franziskaner-Minoriten. Einen wesentlichen Anteil hatte der Architekt, Künstler und Stuckmarmorierer Kilian Staufer, ein Ordensbruder. Die Klosterkirche ist als bedeutendes Kunstwerk erhalten. Die Klostergebäude wurden im Jahr 1975ff neu errichtet. Nach wie vor wirken dort Franziskaner-Minoriten.
Wenn man die äußeren und die inneren Proportionen vergleicht, dass stimmt etwas nicht. Außen ist die Kirche länger als innen. Tatsächlich gibt es hinter dem öffentlich zugänglichen Chor noch abgetrennt einen Mönchschor.
Pumpspeicherwerk Sindersbachtal
Ein Pumpspeicherkraftwerk besteht aus 2 Becken, die miteinander durch Rohre verbunden sind. Gibt es überschüssigen elektrischen Strom im Netz, so wird Wasser von unten nach oben gepumpt. Wird Stom gebraucht, strömt das Wasser wieder zurück und treibt dabei eine Turbine an. Die beiden Becken sind Betriebsgelände der Fa. Uniper und können nicht betreten werden.
Aus Richtung Gemünden kommend vor dem Unterbecken gibt es einen wunderschönen großen Freizeitsee. Wohl aus versicherungstechnischen Gründen steht da ein Schild „Baden verboten“. Im Sommer wird es aber wenig beachtet.